Schlafschule / Psychoedukation

Die Betroffenen von Schlafstörungen fühlen sich oft hilflos und ausgeliefert. Vordergründig haben sie nichts in ihrem Leben verändert und dennoch waren die Probleme plötzlich da. Es gilt zu verstehen, warum Schlafstörungen auftreten können und wie die, zum Teil komplexen, Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Faktoren (Lebensumstände, Hormone, mögliche körperliche Ursachen, etc). funktionieren. Nur wer das Problem richtig erkannt und verstanden hat, kann es auch lösen. Schlaf ist eben nicht einfach nur schlafen. Unser Therapiekonzept beschäftigt sich in erster Linie mit folgenden vier Bereichen:

Lebensumstände

Bio-Ryhthmus

Stimulus

Gedanken

Lebensumstände

Ihr Schlafverhalten hängt insbesondere auch von Ihren persönlichen Lebensumständen und Ihrer Lebensweise ab. Familie, Arbeit und andere Faktoren können sich auf das Schlafverhalten auswirken. Komorbide Faktoren, wie Schmerzen oder andere körperliche und psychische Beschwerden, beeinflussen Ihr Schlafverhalten. Aber auch belastende Ereignisse, wie beispielsweise traumatische Erlebnisse, haben unter Umständen einen Einfluss auf Ihren Schlaf. Wir wollen die bewussten und insbesondere die unbewussten Stressoren ausfindig machen, bewerten und entsprechend mit Ihnen „korrigieren“.

Bio-Rhythmus

Unser Biorhythmus, die so genannte innere Uhr, kann durch Veränderung in der Umgebung unseren Tag-Nacht-Zyklus beeinträchtigen. Wichtige Zeitgeber sind beispielsweise das Licht und die Temperatur. Forscher fanden heraus, das Versuchspersonen, die ohne äußere Zeitgeber wie Licht oder anderer Hinweisreize in einem Bunker eingeschlossen waren, einem 26 Stunden Schlaf-Wach-Rhythmus nachgingen. Unsere innere Uhr neigt ganz offensichtlich dazu, „vorzulaufen“ und von dem normalen 24-Stundenrhythmus abzuweichen. Findet keine entsprechende Synchronisation statt, kann sich das negativ auf unser Schlafverhalten auswirken. Mit entsprechenden Methoden sorgen wir dafür, dass Ihre innere Uhr regelmäßig justiert und das Schlafverhalten positiv beeinflusst wird.

Stimulus (Reiz-Reaktions-Modell)

Es gibt Hinweise, dass Schlafstörungen durch entsprechende Konditionierungsprozesse entstehen und dadurch auch aufrecht erhalten werden können (Bootzin 1972). Die dahinter stehende These ist, dass beispielsweise das Schlafzimmer entsprechende Reize für Müdigkeit und Schlaf vermitteln und den Körper entsprechend auf den Schlaf einstellen. Sind diese Reize jedoch durch entsprechende Umstände neu konditioniert, kann die Schlafumgebung ihren Reiz für entsprechende Körperreaktionen verlieren. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, dass im Schlafzimmer regelmäßig Fernsehen geschaut wird oder das Bett auch für anderweitige Tätigkeiten, wie arbeiten, etc. , genutzt wird. Der Ort für sich genommen, stellt kein Ort der Erholung mehr dar. Aber auch die Zeit vor dem zu Bett gehen, kann schon als entsprechender Reiz konditioniert sein. Wir überprüfen Ihre bewussten aber auch unbewussten Reize und wollen diese an den entsprechenden Stellen sinnvoll justieren.

Schlafbehindernde Kognitionen (Gedanken)

Neben der der physiologischen Ebene sind Anspannung auch auf emotionaler und kognitiver Ebene zurück zu führen. Fehlgeleitete Gedanken können für eine nächtliche Erregung oder Anspannung sorgen. Dieses ist mit erholsamen Schlaf nicht vereinbar. Betroffene berichten häufig von starker Grübelneigung oder negativen Gedanken in Bezug auf ihren Schlaf. Hinzu gesellen sich unter Umständen Sorgen am Tage, wie die bevorstehende Nacht wohl verlaufen wird. Während der Nacht beobachten sich Betroffene selbst sehr intensiv und achten auf unterschiedlichste Dinge. Beispielsweise die Wachliegezeit durch ständiges Überprüfen der Uhr. Der Druck, einschlafen und gut durchschlafen zu müssen, steigt und befeuert den Teufelskreis. Darüber hinaus klammern sich viele Betroffene an überholte Vorstellungen über das Schlafverhalten oder Mythen. Auch dies kann die Dauer und Qualität des Schlafes beeinträchtigen. Es gilt, den „maladaptiven Gedanken“ auf den Grund zu gehen und mit entsprechenden Strategien, in „adaptive Gedanken“ zu lenken.

Unter anderem greifen wir auf folgende Ansätze zurück

  • Klinische Hypnosetherapie
  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • EMDR-Therapie
  • Lichttherapie
  • Kältetherapie
  • Hypoxietherapie
  • Akupunktur
  • Brainwave-Entrainment
  • u.a.

Schlaftraining

Wir bieten mitunter ein individuelles Schlaftraining. Hier begleiten wir Sie über sechs Wochen auf Schritt und Tritt.